Vincent wuchs als Sohn des Pastors Theodorus van Gogh auf, der in dieser Kirche in Zundert predigte. Ursprünglich wollte er in die Fußstapfen seines Vaters treten. Doch nach einer erfolglosen Karriere als Evangelist im Borinage, einer belgischen Bergbauregion, wandte er sich von der Institution Kirche ab und machte seinen Glauben zur Privatsache.
Auf dem Friedhof befindet sich noch das Grab von Vincents ältestem Bruder, der tot geboren wurde. Das war genau ein Jahr, bevor Vincent selbst geboren wurde. Gefühlsmäßig hatte dieses Grab für Vincent wenig Bedeutung. Für ihn war der Friedhof vielmehr einer der Orte, an denen er als Kind spielte und die Stille genoss.
An der Ecke des Marktes, gegenüber dem Hotel de Roskam, befand sich früher die Dorfschule. Vincent wurde dort von Januar bis Oktober 1861 unterrichtet. Er wurde jedoch von der Schule genommen, weil der Umgang mit Dorfkindern ihn offenbar zu rüpelhaft machte. Als Benno Stokvis 1926 im Dorf nachfragte, blieb er den Dorfbewohnern vor allem als ruhiger und einfacher Junge in Erinnerung.
Am 30. März 1853 wurde Vincent an dieser Stelle geboren. Sein Geburtshaus wurde 1903 durch das heutige Gebäude ersetzt, das seit 2008 die Website Vincent van GoghHuis beherbergt. Vincent verlebte eine unbeschwerte Kindheit. Im Juli 1869 verließ Vincent Zundert für immer. Aber er dachte oft mit Wehmut an die Stadt zurück.
Bei den langen Spaziergängen, die die Familie unternahm, entdeckte er seine Liebe zur Natur. Vincents Schwester Lies schrieb ihre romantischen Erinnerungen an ihren Bruder und ihre Kindheit in Zundert im Jahr 1910 auf. Das zeigt, wie sehr Vincent alles liebt, was wächst und blüht. Diese starke Liebe zur Landschaft und zum Lande ließ ihn nicht mehr los.