Vincent ließ sich im April 1881 zum ersten Mal als "Künstler" registrieren. Er tat dies im Rathaus von Etten, das heute Altes Rathaus heißt. Dieses stattliche Gebäude stammt aus dem Jahr 1776 und wurde von Philips Willem Schonk, Baumeister im Dienste des Stadthalters Prinz Wilhelm V. (Baron van Breda), entworfen, der auch den neuen Turm der Niederländisch-Reformierten Kirche entwarf.
Vincents Eltern erlauben ihm, im Anbau des Pfarrhauses ein Atelier einzurichten. Ich hoffe, dass ich so viele Studien wie möglich anfertigen kann, denn das ist die Saat, aus der später Zeichnungen entstehen werden.
Er macht sich mit Begeisterung an die Arbeit und fertigt zahlreiche Kopien nach Grafiken von Jean-François Millet und Studienmethoden von Charles Bargues an, um zu üben. Er bittet den Gärtner, den Küster und andere Personen in seiner unmittelbaren Umgebung, für ihn in Posen zu posieren, die er bei dem Bauernmaler Millet sieht, von Säern und Spuckern. Bei schönem Wetter geht er nach draußen. Er erzählt Theo: "Wenn es nicht regnet, bin ich jeden Tag draußen, meistens im Moor. Ich mache meine Studien ziemlich groß, wie du schon bei deinem Besuch gesehen hast. Ich habe zum Beispiel eine Hütte auf der Heike gemacht & auch den Schuppen mit dem Moosdach an der Roozendaalschen Straße, den sie hier den protestantischen Schuppen nennen. Du wirst dich vielleicht erinnern, was ich meine. Dann die Mühle gleich gegenüber auf der Wiese und die Ulmen auf dem Kirchhof. Und ein anderes mit Holzfällern, die auf einer großen Ebene arbeiten, wo ein großer Mast gefällt wurde. Und ich versuche, die Werkzeuge zu zeichnen, wie Wagen, Pflug, Egge, Schubkarre &c &c.'