Neben dem Pfarrhaus, am Markt 25, wohnen die unverheirateten Töchter des Pfarrers, der vor Theodorus van Gogh in Zundert tätig war, Elisabeth Petronella und Louisa Christina van der Burg. Vincent hegt herzliche Gefühle für sie und nennt sie "Tanten". In seiner Korrespondenz mit Theo schrieb er regelmäßig über sie: "Hiermit sende ich dir einen Brief von den Tanten in Zundert. Du weißt, dass Tante Bet sich so schwer verletzt hat, dass ich ihnen geschrieben habe, dass, wenn es möglich ist, du und ich an Weihnachten nach Zundert kommen und gehen. [...] Schreibe bald, wie es geht, und schicke dann den Brief von den Tanten zurück, arme Tante Bet, was sind wir doch für alte Freunde. Ach, dieses Zundert, der Gedanke daran ist manchmal fast zu stark.'
Die älteste Erwähnung des Grundstücks Markt 25 stammt aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Prof. Henri van der Hoeven verweist in seiner Beschreibung der Geschichte von Zundert auf ein Dokument aus dem Jahr 1622, in dem das Haus "Hertgang" (später das Geburtshaus von Van Gogh, ab 1615 als niederländisch-reformierte Kirche und Pfarrhaus genutzt) sowie die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke beschrieben werden. Das östliche (Markt 25) gehört dem "Stadtmeister" Cornelis Frans van den Bolck, das westliche (Markt 27) dem "Vorster" Paulus Corneliszn van Lanschot (Vorfahre der bekannten Bankiersfamilie). Während das Grundstück von Van Lanschot als 'huisinge und erve' beschrieben wird, wird das Grundstück von Van den Bolck nur als 'erve' beschrieben. Dies deutet darauf hin, dass das Grundstück im Jahr 1622 noch unbebaut war.
Jahrhundert stand dort ein Gebäude, das in einem Skizzenbuch des topografischen Zeichners Dirk Verrijk aus dem Jahr 1777 zu sehen ist. Diese Skizze diente als Grundlage für das oben erwähnte Aquarell. Im Jahr 1791 erscheint ein Stich von Karel Frederik Bendorp nach einer Zeichnung von Jan Bulthuis, auf dem das Gebäude ebenfalls zu sehen ist. Vom Baustil her entspricht es dem Anwesen von Van Lanschot aus dem frühen siebzehnten Jahrhundert. Im Jahr 1799 vermachte die damalige Eigentümerin Johanna Braat ihr Anwesen der römisch-katholischen Kirche. Nachdem es mehrere Jahrzehnte lang als Pfarrhaus genutzt worden war, tauschte die Kirche das Grundstück mit den Brüdern Willem und Johannes Passtoors gegen das heutige römisch-katholische Pfarrhaus (Molenstraat 9). Johannes Passtoors gründet dort eine Gerberei, später eine Weinhandlung. Zunächst bewohnte Passtoors das ganze Haus, aber 1860 teilte er es in zwei Wohnungen auf. Er selbst wohnte weiterhin auf der Seite des heutigen Van Goghplein. Die Schwestern Van der Burg zogen auf der Seite der Familie Van Gogh ein. Sie wurden die Taufpaten der Kinder.
Trotz Protesten wurde das Haus der Tante im Jahr 2020 abgerissen, um Platz für Wohnungen zu schaffen. Die alte Seitenwand an der Seite von Vincents Geburtshaus wurde als Wahrzeichen für das Geburtshaus des weltberühmten Künstlers erhalten. Die Fassade des neuen Gebäudes wurde so rekonstruiert, wie sie im neunzehnten Jahrhundert aussah.