Van Gogh Breda

In Breda befinden sich zwei große Wandgemälde von Vincent van Gogh. Im Auftrag der Blind Walls Gallery schuf der Künstler Amok Island ein großes Gemälde einer Kartoffelpflanze in der Vincent van Goghstraat, und am Terheijdensweg schuf Joren Joshua ein über 100 Meter langes Gemälde auf Höhe des Faam zum Gedenken an Cornelis van Gogh. Das ist Vincents jüngerer Bruder, der für kurze Zeit als technischer Zeichner in der Maschinenfabrik Backer und Rueb arbeitete. Cor war 14 Jahre jünger als Vincent.
Die Familie van Gogh lebte in Etten (heute Etten-Leur), als Cor im Alter von 13 Jahren die Hogere Burgerschool in Breda besuchte. Zwei Jahre später wurde sein Vater Pfarrer in Nuenen und sie mussten umziehen. Trotz der Position seines Vaters hatte die Familie mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Aus diesem Grund schloss Cor seine Ausbildung nicht ab und wurde Lehrling in einer Dampfmaschinenfabrik in Helmond.
Bevor er im Alter von 22 Jahren ins Ausland emigrierte, arbeitete Cor ein Jahr lang in der Maschinenfabrik Backer & Rueb in Breda. Als Techniker war er in der Lage, eine Dampfmaschine zusammenzubauen. Später arbeitete er als Metallarbeiter in Lincoln, England, bevor er schließlich in Südafrika als Maschinenreparateur in Goldminen und später als technischer Zeichner für die Nederlandsch-Zuid-
Afrikaansche Spoorwegmaatschappij (NZASM). Für diese Firma zeichnete er Bahnhöfe und Rangierbahnhöfe als Dokumentation für Firmenbroschüren und Firmenliteratur. In Südafrika erhielt Cor die Nachricht von Vincents Tod. Er trauerte vor allem um seine Mutter und seinen Bruder. Sechs Monate später verlor Cor seinen anderen Bruder Theo. In seiner Korrespondenz schrieb Cor, dass er Theo als seinen einzigen echten Bruder ansah. Das Wandgemälde ist eine Hommage an Cor und die ehemalige Maschinenfabrik Breda.

Van Gogh Monument

Vincents Patenonkel Vincent - "Onkel Cent" - zog sich 1873 aus dem aktiven Kunsthandel zurück und ließ sich mit seiner Frau Cornelia in Princenhage, einem Stadtteil von Breda, nieder. Onkel Cent sammelte im Laufe seines Lebens 192 Gemälde, für die er in der Villa Mertersem eine Hausgalerie einrichtete. Als Vincent van Gogh in Etten-Leur (1881) ernsthaft mit dem Zeichnen begann, besuchte er seinen wohlhabenden Onkel Cent mehrere Male. Er schenkte Vincent auch seinen ersten Malkasten. So half er Vincent, ein Künstler zu werden, und Vincent lernte durch Onkel Cent auch seinen Kunstlehrer Anton Mauve aus Den Haag kennen.

In der Villa gibt es eine Audio-Kolumne.

Van Gogh Monument

Auf dem protestantischen Friedhof Haagveld (Zuylen) im Stadtteil Princenhage in Breda befinden sich die Gräber der Großeltern von Vincent van Gogh. Die Grabsteine sind einfach gehalten. Die Inschrift lautet: "Hier ruht E.H. van Gogh geb Vrijdag, gestorben am 9. März 1857, im Alter von fast 67 Jahren. Ihr Leben war die Liebe. Und Vincent van Gogh, Hirte und Lehrer, gestorben am 7. Mai 1874 im Alter von über 85 Jahren.
Hier befindet sich auch das Grab von "Onkel Cent" und von Vincents Tante Cornelia Carbentus. Sie liegen in einem teureren Grab.
Der Künstler Pien Storm-van Leeuwen hat auf dem Friedhof eine Granitbank aufgestellt. Die Inschrift lautet: "Es war ein dummer Abend, ihr könnt euch denken, wie schön die Straße nach Prinsenhage war mit den dunklen Wolken mit ihren silbernen Rändern."

Am Eingang des Friedhofs steht eine Tonsäule.

Van Gogh Monument

Vincents Großvater, der ebenfalls Vincent hieß, stammte aus einer kunstliebenden Familie aus Den Haag und war Pfarrer an der Grote Kerk und der Königlichen Militärakademie. Seine Familie wohnte zunächst in der Visserstraat und später in der Reigerstraat. Sohn Theodorus wurde 1849 Pfarrer in Zundert, wo 1853 der Enkel Vincent geboren wurde. Der Pfarrer von Breda fuhr regelmäßig mit seinem Wagen dorthin, um zu predigen.

Über die Beziehung zwischen Vincent und seinem Großvater ist wenig bekannt. Vincent hat ihn einmal gezeichnet, nach einem Foto. Aus einem kurzen Auszug aus einem Brief an Theo geht hervor, dass Vincent ihn als kalten und unangenehmen Mann empfand.

In der Nähe der Kirche steht eine Tonsäule.

Vincent muss auf einem seiner vielen Spaziergänge von Etten aus regelmäßig über den Haager Markt vor der St. Martinskirche gegangen sein. In einem seiner Briefe beschreibt er, wie er dort das schöne Abendlicht genoss.

"Ich ging auch in die römisch-katholische Kirche, wo ein Abendgottesdienst stattfand, es war ein schöner Anblick, all die Bauern und die Bäuerinnen mit ihren schwarzen Kleidern und weißen Hüten, und die Kirche sah im Abendlicht so freundlich aus. (Brief an Theo, Etten 31. Dezember 1876)"

Vincent kam oft zu Fuß von Etten nach Princenhage, wo sein Vater sieben Jahre lang Pfarrer war. Auf dem Weg dorthin bat Vincent Bauern und Arbeiter, sich von ihm zeichnen zu lassen. Er zeichnete auch die Bäume entlang des Liesbos, die Felder und Gräben, die Häuser und Höfe. Er besuchte regelmäßig seinen Onkel Cent und seine Tante Cornelie in Huize Mertersem. Die Kunstsammlung seines Onkels Cent und die Natur rund um Princenhage inspirierten ihn sehr.

Heute erinnern die Straßen des Bredaer Stadtteils Princenhage auf verschiedene Weise an Vincent van Gogh. Anfang September 2019 wird der neu gestaltete Haagsemarkt offiziell wiedereröffnet.

Auf dem Haagsemarkt befindet sich eine Audio-Säule.