Drei neue Zeichnungen von Vincent van Gogh, die in Etten (-Leur) entstanden sind, wurden gefunden. Die Zeichnungen sind interessant, weil sie neu sind und völlig unbekannt waren. So etwas ist immer noch selten. Van Gogh fertigte die Zeichnungen im Herbst 1881 an, zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn. Zwei Jahre später schickte der Maler sie in einem Buch an seinen Freund Anthon van Rappard. Nachdem dieser 1892 im Alter von 33 Jahren gestorben war, blieben das Buch und das Lesezeichen im Besitz seiner Familie. Im Jahr 2019 verkaufte sie den Besitz an das Van Gogh Museum Amsterdam. Es betrachtet die Zeichnungen als besondere Erwerbungen.
Wie der Van Gogh -Kenner Martin Bailey von The Art Newspaper berichtet, hat Van Gogh ein ganz besonderes Format gewählt: einen vertikalen Papierstreifen. Sie wurden in einem Buch gefunden und waren genau so lang wie das Buch, 28 Zentimeter lang und 5 Zentimeter breit. Dadurch sieht es nicht nur wie ein Lesezeichen aus, sondern es besteht der dringende Verdacht - so Teio Meedendorp, leitender Forscher am Museum Van Gogh - dass Van Gogh auch als Lesezeichen gedacht war.
Die drei Zeichnungen zeigen eine Frau, die an einer Reihe von Kopfweiden entlanggeht, einen Mann am Feuer und eine sitzende Frau. Dies sind alles Motive, die Van Gogh später in seinem Leben wiederholt, verfeinert und gemalt hat.
Die mit Bleistift angefertigten Zeichnungen sind Teil der Ausstellung "Unprecedented. 10 Jahre außergewöhnliche Erwerbungen und ihre Geschichten" im Van Gogh Museum, Amsterdam. Zu sehen bis zum 12. September.
