Ein weiteres Van Gogh für das Museum Nordbrabant

Het Noordbrabants Museum ist es erneut gelungen, seine stetig wachsende Sammlung von Werken Vincent van Goghs zu erweitern. Das Museum hat vor kurzem ein Porträt einer Frau aus der Umgebung von Nuenen aus dem Jahr 1885 erworben. Das Gemälde wurde über Christie's London erworben. Die Mittel für diesen Kauf wurden von der BankGiro-Lotterie, Privatpersonen und Unternehmen zur Verfügung gestellt.

 

Gemälde Kopf einer Frau aus dem Jahr 1885

Vincent van Gogh nimmt auf Het Noordbrabants Museum einen wichtigen Platz ein. Nach drei kleineren Ausstellungen in den Jahren 2015 und 2017 wurde 2019 die umfangreiche Ausstellung "Van Goghs Vertraute" gezeigt. Freunde, Familie, Modelle, mit Leihgaben aus aller Welt. Ende 2016 kaufte das Museum das Aquarell "Der Garten des Pfarrhauses in Nuenen" (1885), 2017 das Gemälde "Collse watermolen" (1884) und 2018 das Gemälde "Stillleben mit Flaschen und Muschel" (1884). Der "Kopf einer Frau" (1885) ist der vierte Erwerb von Van Gogh innerhalb von vier Jahren. Mit der 1984 erworbenen "Spuckenden Bäuerin" (1885) besitzt das Museum nun fünf Werke von Vincent van Gogh, zusätzlich zu etwa acht Leihgaben. Damit erhöht sich die Zahl der ausgestellten Van Goghs auf 13.

Praktische Tätigkeit als Figurenmaler

Das Gemälde "Kopf einer Frau" gehört zu einer wichtigen Serie von Werken, die zwischen November 1884 und Mai 1885 in Nuenen entstanden sind. Van Gogh wollte ein guter Figurenmaler werden und fertigte zu diesem Zweck mehrere Dutzend "Kopfstudien" an. Seine Fortschritte auf diesem Gebiet spiegeln sich kurz darauf in seinem Meisterwerk "Die Kartoffelfresser" wider. Innerhalb des Oeuvres von Brabant ist der "Kopf einer Frau" ein relativ farbenfrohes Werk. Es ist eine der wenigen Kopfstudien mit einem hellen, farbigen Hintergrund.

Van GoghSpuckende Bäuerin, 1885

Modelle des ländlichen Raums

Van Gogh malte verschiedene Bauern und Landarbeiter aus Nuenen und Umgebung. Mit ihren lebendigen Gesichtern repräsentierten sie das harte, naturverbundene Bauernleben. Van Gogh interessierte sich besonders für Modelle mit charakteristischen Gesichtszügen. Diese unbekannte Frau mit ihrer markanten Erscheinung muss Van Gogh gefallen haben, denn er fotografierte sie mehrmals. Er ließ die Konturen ihres Profils vor dem hellen Hintergrund kräftig hervortreten. Das Haar seines Modells hebt sich spielerisch hinter der Mütze ab. Die mächtige Leinwand wertet die Sammlung erheblich auf; ein Porträt besaß das Museum noch nicht.

Großzügige Unterstützung

Eine solch kostspielige Anschaffung ist für Het Noordbrabants Museum alles andere als selbstverständlich, insbesondere in der heutigen Zeit. Direktor Charles de Mooij ist daher beeindruckt von der Unterstützung, die das Museum immer wieder von seinen Förderern und Sponsoren erhält: "Wie bei vielen Ankäufen wurde auch dieses Gemälde vollständig mit externen Mitteln erworben: Ein großer Teil wurde von Teilnehmern der BankGiro-Lotterie aufgebracht. Der restliche Betrag wurde von Sponsoren und Einzelpersonen zugesagt, die das Museum seit vielen Jahren unterstützen. Bevor der Kauf getätigt wurde, bat das Museum die Experten des Van Gogh Museums, das Werk zu untersuchen. Nach einer gründlichen Untersuchung kamen sie zu einem positiven Ergebnis, und es wurden Verhandlungen mit den Verkäufern aufgenommen.

Der Garten des Pfarrhauses in Nuenen, 1885

Wann sollte man sie sehen?

Die Neuerwerbung, das von Van Gogh gemalte Porträt einer Frau aus der Umgebung von Nuenen (1885), ist von Donnerstag, 3. September, bis Sonntag, 6. September, auf Het Noordbrabants Museum zu sehen. Nach der konservatorischen Behandlung wird das Gemälde in die völlig neue Dauerpräsentation "Van Gogh in Brabant" aufgenommen, die Ende März 2021 eröffnet wird.